Lautlos durch die Lüfte gleiten

Der Gleitschirmverein Hof startet zur ersten Ausfahrt des Jahres. Die Teilnehmer wollen im italienischen Bassano del Grappa einen ersten Einstieg in die Frühjahrsthermik machen - was auch gut gelingt.

HOF Schon am Rosenmontag ist es, laut einer Mitteilung des Vereins, drei Piloten des "Gleitschirmvereins Hof e.V." im Fluggelände "Rohrbahn" im thüringischen Saaletal bei Kaulsdorf gelungen, im Hangaufwind bis zu einer dreiviertel Stunde zu fliegen. Vor Kurzem stand dann das nächste Highlight auf dem Programm: Die Fahrt zum thermischen Saisonstart nach Bassano del Grappa in Italien.

Der Wetterbericht war sehr viel versprechend für die fünf Piloten des Gleitschirmvereins Hof, die am Donnerstag starteten. Bereits am Freitag gelangen mehrere Flüge von mehr als einer Stunde Dauer. Die Piloten Markus Werner und Stefan Unangst schlossen sich der Flugschule Airpark unter der Leitung von Andy Breuer an, um noch die fehlenden Flüge für den beschränkten beziehungsweise unbeschränkten Luftfahrerschein zu absolvieren.

Der beschränkte Luftfahrerschein (A-Schein) für Gleitschirmflieger berechtigt zum selbstständigen Fliegen in einem Fluggelände. Der unbeschränkte Luftfahrerschein (B-Schein) erlaubt dem Inhaber Streckenflüge über längere Distanzen, wobei die regionalen Regeln und Lufträume berücksichtigt werden müssen. Zur Erteilung des Scheines sind zehn Flüge über eine halbe Stunde Dauer und ein Flug über eine Strecke von mindestens zehn Kilometern nachzuweisen. Beiden Piloten gelang es problemlos, die nötigen Flüge zu absolvieren.

Der Samstag versprach ein echter "Hammertag" zu werden, mit perfekten Bedingungen für lange Flüge. Bereits am Vormittag warteten deshalb viele Wettkampfpiloten auf den Startplätzen, die extra in der Nacht angereist waren. Auch die drei Piloten aus Hof und Umgebung, Günter Rödel, Hermann Kaufenstein und Uwe Knöchel, starteten in der Erwartung eines tollen Fluges und wurden nicht enttäuscht. Alle drei hatten Flüge zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Stunden und legten dabei Strecken von bis zu 41 Kilometer zurück. Erschöpft und durchgefroren aber mit breitem Grinsen landeten die Hofer Piloten wieder auf dem Landeplatz in Semonzo. Der längste Flug an diesem Tag gelang dem deutschen Wettkampfpiloten Jörg Nuber über 124 Kilometer.

Auch die nächsten Tage brachten wiederum schöne Flüge und alle teilnehmenden Gleitschirmflieger freuten sich noch über viele gelungene Starts und Landungen. Die Zeit wurde aber auch genutzt, um sich die Stadt Bassano del Grappa anzusehen mit ihrer historischen Altstadt und der bekannten Holzbrücke "Ponte degli Alpini" an deren einem Ende die bekannte Grappa-Destille "Nardini" beheimatet ist. Natürlich ließen es sich die Fliegerkameraden nicht nehmen, diesen auch einmal zu verkosten.

Ein Pflichtbesuch ist auch der Besuch der Kirche in Semonzo unmittelbar an der Auffahrt zu den Startplätzen. Dort wird die "Madonna der guten Flüge" verehrt. Sie soll allen Gleitschirm- und Drachenfliegern zu erfolgreichen Flügen und guten Landungen verhelfen. Vor der Heimfahrt am Dienstag stand dann noch ein Besuch auf dem schneebedeckten Gipfel des Monte Grappa auf zirka 1 700 Metern Höhe an. Dort befindet sich ein Monument zu Ehren der im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Region.

DER VEREIN

Der Gleitschirmverein Hof wurde 1995 von einigen Gleitschirmenthusiasten gegründet, die nicht nur in den Bergen fliegen wollten. Der Verein verfügt über ein eigenes zugelassenes Schleppgelände in der Nähe von Gassenreuth. Nähere Informationen gibt es unter: www.gleitschirmverein-hof.de oder beim Stammtisch an jedem ersten Mittwoch im Monat um 20 Uhr im Gasthof "Schloßstuben" in Oberkotzau.

 

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